Freitag, 27. September 2013
Überfall auf das Westgate-Einkaufszentrum
Am 21. September 2013 kam es zu einem Überfall auf das Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi. Das Westgate-Einkaufszentrum liegt im Westen der Stadt. Es ist ein fünfstöckiger Komplex, der 2007 eröffnet wurde. Der Inhaber des Einkaufszentrums ist eine israelische Investorengruppe.

Am 21. September 2013 stürmten zur Mittagszeit zehn bis 18 maskierte Angreife in das Einkaufszentrum und eröffneten das Feuer mit automatischen Schusswaffen und Granaten.

Laut Augenzeugenberichten sollen sie sich bei den Morden auf Nicht-Muslime konzentriert haben, während sie Muslime, die sie daran erkannt haben sollen, ob sie arabische Schriften lesen konnten, aufforderten das Gebäude zu verlassen.

Der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta berichtete im Fernsehen, dass die Angreifer sich mit Geiseln im Zentrum des Einkaufszentrums verschanzt haben. Immer wieder kam es zu Schusswechseln zwischen Geiselnehmern und Sicherheitskräften.

Am Abend des 21. September bekannten sich über den Internetkurznachrichtedienst Twitter Angehörige der islamistischen Al-Shabaab-Milizen zu der Tat, die als Racheakt für militärische, gegen die Al-Shabaab-Bewegung gerichtete Operationen Kenias im Nachbarland Somalia ausgewiesen wurde.

Am Nachmittag des 22. September begannen kenianische Spezialkräfte mit Hilfe israelischer Berater die Erstürmung des Einkaufszentrums.

Am 23. September wurden laut Angaben der kenianischen Regierung fast alle Geiseln befeit, dennoch kam es weiterhin zu Gefechten mit den Angreifern.

Am 24. September stürmten erneut kenianische Soldaten das Gebäude. Dabei sollen fünf der Geiselnehmer ums Leben gekommen sein. Weiterhin wurden elf Verdächtige festgenommen. Das an das Einkaufszentrum angrenzende Parkhaus stürzte weitgehend ein, nachdem durch die Gefechte ein Brand ausgelöst worden war.

Nach Beendigung der Geiselnahme sprach die Regierung von 61 toten Zivilisten, darunter mindestens 16 Ausländer, und sechs toten Sicherheitskräften. Weiterhin seien fünf der Geiselnehmer ebenfalls tot. Bis zu 200 Menschen seien verletzt worden. Laut Angaben des kenianischen Roten Kreuzes gelten 63 weitere Menschen als vermisst.

Präsident Kenyatta ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.

Was mich beeindruckt hat war, dass während der ganzen Tage im kenianischen Fernsehen über nichts anderes berichtet wurde. Viele Menschen sprachen ihre Anteilnahme aus und sandten Briefe an das Fernsehen, die einer nach dem anderen vorgelesen wurden. Laut einem Fernsehbericht spendeten etliche Kenianer über 16 Millionen Kenianische Schillinge für die Unfallopfer und ihre Familien.

Mehrfach sprach der kenianische Präsident zu den Kenianern und zu den Gästen im Land und versicherte ihnen, dass sie alles nur menschenmögliche machen würden, um dem Drama ein Ende zu machen.

Das war seit langer Zeit ein großes Attentat in Kenia… in dem aus Ausländer getötet wurden. Bitte betet für die Angehörigen und auch für Schutz für uns deutsche Missionare. Viele Weiße fahren immer wieder nach Nairobi zum Einkaufen und besuchen dann so große Einkaufszentren wie die Westmall.

Bei uns auf dem Land hingegen ist alles friedlich und wir sind absolut nicht in Gefahr… dennoch müssen auch wir gelegentlich Ämter in Nairobi besuchen und da kann es uns auch treffen, wenn ein solches Attentat wieder einmal vor kommt… Deshalb betet für den Schutz aller Missionare und Menschen hier in Kenia. Herzlichen Dank.

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